Wer heutzutage einen guten Livestream anbieten möchte, braucht eine Kamera (oder mehrere), einen Computer mit passender Software und Leidenschaft. So kann man schon mit relativ einfachen Mitteln spannende Bilder übertragen. Willkommen in der modernen Medienwelt.
Profisport auf Twitch
Die Streaming-Plattform Twitch war bis zum Sommer 2020 fast ausschließlich als Plattform für Gamer, also Computerspieler bekannt. Das änderte sich, als der Deutsche Volleyball-Verband die nationale Beachvolleyball-Turnierserie absagte. Ein Team aus jungen Menschen, die ihre Leidenschaften für Sport und Streaming verbanden, entwickelte kurzerhand einen eigenen Wettbewerb und übertrug die Spiele in stundenlangen Streams auf Twitch. Daraus entstand der Online-Sportsender Spontent, der mittlerweile die Volleyball-Bundesliga der Männer so umfangreich und intensiv wie noch nie zuvor präsentiert. Auch andere eher wenig beachtete Sportarten haben dort eine Plattform erhalten.
Dafür brauchen die Macher keine großen Fernsehkameras, keine Übertragungswagen und kein riesiges Studio. Ein paar einfache Kameras und Streaming-Computer in den Hallen reichen in Kombination mit leidenschaftlichen Menschen, die das Team als Kommentatoren in den Hallen unterstützen.
Livestream und Mediathek verdrängen lineares Fernsehen
Dass das sogenannte lineare Fernsehen, das wir zu bestimmten Uhrzeiten auf den klassischen Fernsehsendern sehen, zunehmend verdrängt wird, ist kein neues Phänomen mehr. YouTube zeigt seit seiner Gründung 2005 schon mit dem Namen, dass man sich auf dem Videoportal etwas Persönlicheres findet. Hier kann nicht nur jeder Nutzer beliebige Videos zu beliebigen Uhrzeiten betrachten. Man kann auch selbst zum Sender werden, egal ob mit Videos oder Livestreams. Ähnliches gibt es mit den Live-Funktionen von Facebook und Instagram. Als vor allem akustische Variante gibt es zudem noch Podcasts. In meinem Beitrag zu Social Media habe ich vor einiger Zeit einige Beispiele aufgeführt.
Auch größere Spielfilme und Serien werden nicht mehr ausschließlich im linearen Fernsehen konsumiert. Man muss sich noch nicht mal mehr DVDs kaufen. Netflix, Amazon Prime und andere Plattformen machen es möglich. Auch das sonstige Programm von ARD, ZDF und Co. kann man über deren Mediatheken unabhängig von den im TV-Programm vorgegebenen Zeiten betrachten.
Schnelle Veränderungen in den Medien und deren Technik
Diese Beispiele zeigen, dass sich die Medienwelt immer schneller verändert. Wir kennen diese Geschwindigkeit von der Computer-Technik und von Smartphones, aber es gibt sie genauso bei den Medien. Wer eher konservativ eingestellt ist, kann natürlich weiterhin das klassische Fernsehen, DVDs und ähnliches nutzen. Aber wer auf dem neusten Stand sein möchte, kann Livestreams und die modernen Plattformen nicht ignorieren.