Der heutige 21. Mai gilt als Geburtstag von Pippi Langstrumpf. Das von Astrid Lindgren erfundene Mädchen, das in der Villa Kunterbunt lebt und am liebsten mit Tommy und Annika spielt, war und ist für viele Kinder eine Heldin. Obwohl Pippi schlecht in Mathe ist, tritt sie selbstbewusst auf und führt ein selbstständiges, unabhängiges Leben. Sie entspricht nicht unbedingt dem typischen weiblichen Schönheitsideal, das eher Wonder Woman oder Lara Croft darstellen, aber sie ist stark und wird bewundert. Da stellt sich die Frage, was Helden ausmacht.
Männliche Helden
Die meisten Helden sind zunächst mal männlich. Schließlich wurde die Geschichte oder genauer gesagt die Geschichtsschreibung lange Zeit von Männern bestimmt. Frühe Helden wie Herakles wurden fast mit Göttern gleichgesetzt. Auch Siegfried aus der Nibelungensage zeichnete sich durch große Kraft und Mut aus. Moderne, fiktive Helden wie die Avengers, Superman oder Batman wollen die Welt retten. Viele männliche Heroen fallen aber als Haudraufs oder gar Mörder auf.
Weibliche Helden
Zu den frühen Heldinnen zählt Jeanne d’Arc. Weitere Frauen, die man so bezeichnen könnte, zum Beispiel Florence Nightingale, zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht übermächtig die ganze Welt retten wollen, sondern die Welt durch ihr Wirken verbessern und anderen Menschen helfen.
Heutige Stars
Mittlerweile wurde der Begriff Held im Wesentlichen durch Stars ersetzt. Aber auch dieses Wort ist durch inflationäre Benutzung schon so abgenutzt und nichtssagend, dass man Superstars, Megastars oder andere Steigerungsformen erfindet.
Die Band Wir sind Helden fasste das Thema in einem ihrer bekanntesten Lieder ironisch zusammen: „Sie haben uns ein Denkmal gebaut und jeder Vollidiot weiß, dass das die Liebe versaut.“
Alltagshelden
In der aktuellen Corona-Krise feiert das Wort Helden jedoch ein Comeback. Jetzt werden Menschen, die sich um unsere Gesundheit oder andere wichtige Lebensbereiche kümmern, als Alltagshelden gefeiert. Genau das ist wohl der Kern von echten Helden: Sie setzen sich mit all ihrer Kraft für andere Menschen ein, obwohl sie selten im Rampenlicht stehen.