Heute, am 31. August, ist es genau fünf Jahre her, dass Angela Merkel ihr berühmtes Motto „Wir schaffen das“ vorgab. Damals war es die akute Phase der sogenannten Flüchtlingskrise. Mittlerweile redet kaum noch jemand in den Medien darüber, weil Corona alles dominiert. Dazwischen noch das große Thema Klimawandel. Alle Themen lassen sich in dieser Frage verbinden: Schaffen wir das wirklich?
Als damals die Flüchtlinge zahlreich in Deutschland ankamen, waren unsere Politiker und die Bürokratie völlig überfordert, weil sie auf die Situation nicht vorbereitet waren. Die Menschen, die aus Syrien und anderen Ländern kamen und hier Hilfe suchten, bekamen trotzdem Unterstützung. Denn weite Teile der Zivilgesellschaft funktionieren gut, ehrenamtliche Helfer engagierten sich auf großartige Weise. Sie glichen damit viele Lücken aus, die Politik und Behörden nicht leisten konnten.
Aus dem ganzen Chaos ging auch die AfD hervor, jedenfalls in ihrer bis heute bekannten Form als rechtsextreme und rassistische Partei. Allmählich zog sich ein Riss, eine zunehmende Spaltung durch die Gesellschaft. Das führte auch dazu, dass sich neben dem Hass einige völlig wirre Verschwörungstheorien verbreiteten.
Da sich die Medien und viele Menschen immer nur auf ein großes Thema konzentrieren, kam danach der Fokus auf die Klimakrise, als Greta Thunberg und Fridays for Future die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Auch dabei gab es wieder die böse Seite. Viele Idioten, nicht nur im Weißen Haus, leugnen bis heute, dass der Klimawandel überhaupt existiert, obwohl es das wichtigste Thema sein sollte. Den jungen Demonstranten und den Grünen schlägt Hass entgegen, statt sie mit gemeinschaftlichem Engagement zu unterstützen.
Nun beschäftigt uns auch noch die Corona-Krise. Zum dritten Mal in Folge sehen wir den Gegensatz zwischen Menschen, die sich darum bemühen, das Problem zu lösen, und Menschen, die nur meckern und neue Verschwörungstheorien erfinden. Oder besser gesagt: Verschwörungstheorien weiterspinnen, denn die wirren Erzählungen beruhen oft auf alten Geschichten. Einen negativen Höhepunkt gab es fast auf den Tag genau nach Merkels Aussage am vergangenen Wochenende, als Extremisten mit Flaggen aus düsteren Zeiten die Treppe zum Reichstag stürmten.
Wir müssen aufwachen. Wir müssen Flüchtlingen, dem Klima und den Menschen, die von Corona besonders bedroht sind, helfen. Wir müssen uns sehr deutlich von allen AfD-Unterstützern, Extremisten, Verschwörungstheoretikern und allen Feinden der Demokratie distanzieren. Wir müssen die Menschen, die anderen Menschen helfen und sich für die Gemeinschaft engagieren, stärken und sie in den Mittelpunkt stellen. Wir müssen das Positive, das wirklich Wichtige betonen.